„Wie alles begann“ ist der Untertitel und dabei ist gar nicht klar, wann und wo dieses Buch eigentlich spielt. Es mag eine Zwischenwelt sein, in der wir John begegnen. John ist ein „Bewahrer“ und scheint alt und weise zu sein. Doch es passiert etwas, das auch ihn überrascht. Er wird ein „Finder“ und sein Fund ist mehr als schockierend. Ein Container voller junger Frauenleichen. In einem kleinen Verschlag findet sich eine fast tiefgekühlte junge Frau, die noch Lebenszeichen hat. In einem langen Genesungsprozess erleben wir die Gedanken dieser Frau, die sich in verschiedenen „Welten“ befindet. Stark traumatisiert hat sie zuerst keine Erinnerungen an ihre Vergangenheit. John kümmert sich aufopferungsvoll um sie, doch zwischendurch flieht sie in eine Traumwelt, in der Mutter Eva sie mit Liebe und Fürsorge erwartet. Als sie sich gesundheitlich so weit erholt hat, dass sie in Johns Welt erwacht, stellt sich heraus, dass eine Prophezeiung sie dort schon angekündigt hat. Sie soll als „Zeugin“ berichten, was sie zusammen mit Mutter Eva erlebt. Eben die Anfänge der Welt. Doch Lilly erinnert sich nun auch an ihre Vergangenheit und sie will nicht bezeugen, was sie mit dem Verstand nicht glauben kann. Doch John stehen Helfer zur Seite und so wächst Lilly an dieser Aufgabe, bis sie akzeptiert, dass sie sie selbst bleiben kann und trotzdem die Prophezeiung erfüllt.

William Paul Young wurde mit „Die Hütte“ bekannt. Er schreibt über christliche Themen in Romanform, so dass sie einen direkten Alltagsbezug bekommen. Wie „Die Hütte“ handelt auch „Eva“ von einem zerbrochenen Menschen, der Vertrauen zurückgewinnt. Es gelingt dem Autoren die biblische Geschichte vom Anfang der Welt aus dem Reich der Märchen zu holen und sie direkt mit unserem heutigen Leben zu verbinden. Eine bereichernde Lektüre.

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