Weiler: Kühn hat zu tun (Bd.1) / Kühn hat Ärger (Bd.2)
Wer kann sich noch an den Ermittler Kommisar Martin Beck aus den sozialkritischen Kriminalromanen des schwedischen Ehepaares Maj Sjöwall und Per Wahlöö erinnern? Fast spannender als die Fälle, die gelöst werden mussten, war die menschliche Entwicklung dieses sehr besonderen Mannes. Und nun kommt Jan Weiler mit seinem Polizeihauptkommisar Martin Kühn. Parallelen gibt es nicht nur in dessen Privatleben, sondern auch in dem Team, das mit ihm ermittelt.
Beide Geschichten spielen in München. Band 1 hat zusätzlich eine historische Komponente, die sich noch in den zweiten Band fortsetzt. Aber eigentlich geht es um einen grausamen Mord, der fast vor Martin Kühns Haustür passiert ist und dessen Lösung ihn mit verdrängten Erlebnissen aus seiner Kindheit konfrontiert. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg und wir folgen Kühn auf vielen intuitiven Gedankenspielen, die erst verwirrend sind, letztlich dafür sorgen, dass wir ihn immer besser kennenlernen.
Im zweiten Band tauchen wir mit dem jugendlichen Intensivstraftäter Amir in Münchens High-Society ein. Eine wohltätige Frau, deren Tochter sein Herz erobert, betrachtet ihn als Sozial-Experiment. So ändert sich sein Leben dramatisch und er kann sein Glück kaum fassen… Bis seine Leiche von der Kripo grausam zugerichtet an der Bushaltestelle gefunden wird. Die beiden Fälle sind spannend, entwickeln sich langsam und nicht unbedingt vorhersehbar. Der Schluß macht jeweils neugierig auf den nächsten Band.