In Qualityland, einem Land in der (nächsten?) Zukunft wird das Leben eines jeden einzelnen von Algorithmen berechnet und bestimmt. Auf diese Weise erhalten die Bürger ihren idealen Partner, den passenden Restaurant- Tipp oder aber Lieferungen von Produkten, von denen sie noch gar nicht wussten, dass sie sie brauchten. Selbstständige Entscheidungen sind unnötig und nicht erwünscht. Peter Arbeitsloser (der Nachname wird bei Männern vom Beruf des Vaters zum Zeitpunkt der Geburt abgeleitet) läuft in dem System mit. Die Entscheidungen seines Alltaglebens überlässt er ungefragt den Algorithmen. Erst die Zusendung eines Vibrators in Delfinform rüttelt ihn auf, hat er dieses Ding doch nie gewollt- auch wenn „TheShop“ etwas anderes behauptet. Peter zieht in den Kampf gegen die digitale Welt…

Schon äußerlich ist die liebevolle Aufmachung des Buches etwas Besonderes. Im Handel sind, je nach persönlichem Geschmack, zwei unterschiedliche Varianten des Buchdeckels (in schwarz oder grau) erhältlich. Der Text des Romans ist auf weißem Papier gedruckt. Dazwischen findet man auf schwarzem Untergrund Werbeanzeigen, Zeitungsartikel und Kommentare. Bitte überblättert nicht die schwarzen Seiten!

Vielen Liebhabern von Satiretexten ist Marc- Uwe Kling, dem Autor der „Känguru- Chroniken“, ein Begriff. Wie viele Lehrer haben in Vertretungsstunden ihren Schülern nicht schon daraus vorgelesen und damit tatsächlich einmal den Geschmack der Kinder getroffen? Zusätzlich hatten sie selbst auch Freude daran.

Auch hier, in Qualityland, reiht sich eine witzige Idee an die nächste. Ich finde beispielsweise den Gedanken sehr amüsant, dass sich selbstfahrende Autos verirren und monatelang durch Städte fahren, ohne jemals einen Fahrgast zu transportieren. – Doch halt!!!- Ich möchte jetzt keine Aufzählung der witzigsten Textstellen vornehmen, das kann der Autor viel besser und eloquenter. Lest selbst- und entdeckt dabei das Känguru!

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