Bekannt wurde Gavin Extence in Deutschland mit seinem Debütroman „Das unerhörte Leben des Alex Woods“. Dieses Buch hatte schon eine extreme Dichte an besonderen Menschen, die mit ihren nicht frei gewählten Verhaltensmustern immer wieder in der Gesellschaft anecken. „Libellen im Kopf“ fängt harmlos an. Aus der Sicht der Protagonisten erleben wir ihren normalen Tagesablauf. Ab und an mag sich die Leserin wundern, hätte sich in einer Situation wahrscheinlich anders verhalten, ein Problem anders gelöst, doch letztlich ist alles nachvollziehbar. Sehr subtil spitzen sich Situationen zu und es wird immer klarer, dass Abby ein Problem hat und der tote Nachbar ist es nicht. Das Buch hat mich verwirrt. Ich konnte das Verhalten von Abby nicht nachvollziehen und so ging es den meisten anderen Figuren im Buch ja auch. Erst im Nachwort habe ich erfahren, dass Gavin Extence ein Krankheitsbild beschreibt. Und dann wurde mir vieles klar und ich habe verstanden, dass meine Verwirrung gewollt war. Ein tolles und bereicherndes Buch!

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